Wertebereichsbeschränkungen für Referenzattribute

Bei Attributen vom Typ “Referenz auf Elemente eines Prozesskontexts” besteht die Möglichkeit, den zulässigen Wertebereich für Ausprägungen dieses Attributs auf einen bestimmten Teilbaum des hierarchischen Prozesskontext-Katalogs zu beschränken.

Auf dieser Seite finden Sie detaillierte Angaben zur Funktionsweise dieses Features sowie Hinweise, die Sie ggf. bei der (nachträglichen) Aktivierung dieser Option beachten sollten.

Wo greift die Wertebereichsbeschränkung?

Das Anlegen von Prozesskontextelementen aus der Modellierungsumgebung heraus ist nicht für Attribute mit Wertebereichsbeschränkung möglich.

Falls eine Wertebereichsbeschränkung für ein bestimmtes Attribut konfiguriert ist, so wird von der Prozessplattform an folgenden Stellen sichergestellt, dass als Attributausprägung nur Prozesskontext-Elemente aus dem entsprechenden Teilbaum des Prozesskontext-Katalogs erfasst werden können:

  • Bearbeitungen der Attributfelder per grafischer Benutzeroberfläche (dies betrifft sowohl die Attributbearbeitung durch Auswahl aus der Baumansicht als auch die Elementauswahl per Type-ahead-Suche sowie die Favoriten-Funktion zur erneuten Zuordnung bereits im gleichen Modell an anderer Stelle referenzierter Prozesskontext-Elemente)

  • Excel-Importe (falls eine Tabellenzelle den Namen eines Prozesskontext-Elements enthält, welches nicht aus dem vorgegebenen Teilbaum stammt, so wird dies im Rahmen der vorgeschalteten Plausibilitäts- und Konsistenzprüfung als Fehler ausgegeben und der Import kann nicht gestartet werden)

Welche Ausnahmen gibt es?

Bei Durchführung der folgenden Aktionen wird eine ggf. hinterlegte Wertebereichsbeschränkung durch die Prozessplattform nicht automatisch durchgesetzt, d.h. bei Verstößen gegen eine solche Beschränkung wird die Aktion weder mit einer Fehlermeldung abgebrochen, noch erfolgt eine automatische Korrektur:

  • dateibasierte Importe (PicJSON, BPMN, XProzess)

  • Importe aus dem Prozessnetzwerk

  • Wiederherstellung alter Versionen, Wiederherstellen aus dem Papierkorb, Einfügen per Zwischenablage, Umtypisieren von Bausteinen

Die Prozessplattform greift hier bewusst nicht ein, um weder Ihren Arbeitsfluss durch Rückfragen bzw. Fehlermeldungen zu stören noch stillschweigend Änderungen an (ggf. komplexen) Modellen vorzunehmen. Stattdessen steht Ihnen mit der Analyse-App Referenz-Attribute mit Verstößen gegen Wertebereichsbeschränkungen suchen ein Werkzeug zur Verfügung, um z.B. im Anschluss an einen umfangreichen Datenimport oder in Vorbereitung auf eine wichtige Auswertung die Einhaltung der Wertebereichsbeschränkung auf Wunsch explizit zu überprüfen und gefundene Abweichungen ggf. zu korrigieren.

Was passiert, wenn eine Wertebereichsbeschränkung nachträglich definiert wird?

Wenn Sie nachträglich an einem bereits bestehenden Attribut eine neue Wertebereichsbeschränkung definieren oder diese ändern, so nimmt die Prozessplattform beim Speichern dieser Änderung keine Prüfung auf Verstöße der erfassten Bestandsdaten gegen die neue Beschränkung vor und korrigiert diese auch nicht automatisch. Nach der Änderung kann es daher in Ihrem Datenbestand evtl. zu systematischen Verstößen gegen die neue Wertebereichsbeschränkung kommen.

Um solche Abweichungen gezielt auffinden und ggf. manuell korrigieren zu können, steht Ihnen die Analyse-App Referenz-Attribute mit Verstößen gegen Wertebereichsbeschränkungen suchen zur Verfügung.

Was ist zu beachten, wenn im Prozesskontext-Baum Einträge verändert werden, die im Rahmen einer Wertebereichsbeschränkungen genutzt werden?

Bei der Bearbeitung der hierarchischen Prozesskontext-Kataloge im Modul “Prozesskontexte” können Sie Änderungen an den Prozesskontext-Daten vornehmen, die unter Umständen Auswirkungen auf bestehende Wertebereichsbeschränkungen für Attribute haben können. Hier erfahren Sie, wie die Prozessplattform bei solchen Änderungen verfährt:

  • Löschen von Prozesskontext-Elementen: Prozesskontext-Elemente, die zur Definition einer oder mehrerer Wertebereichsbeschränkungen genutzt werden (“Teilbaum-Wurzeln”), dürfen ebenso wie alle anderen Prozesskontext-Elemente gelöscht werden. Hierdurch werden die Wertebereichsbeschränkungen, in denen dieses Element als “Teilbaum-Wurzel” genutzt wurde, implizit aufgehoben.

  • Verschieben von Prozesskontext-Elementen: Wenn ein Prozesskontext-Element verschoben (“im Baum umgehängt”) wird, das bisher in einem Teilbaum lag, der für eine Wertebereichsbeschränkung verwendet wird, so prüft die Prozessplattform nicht automatisch, ob in den Bestandsdaten erfasste Referenzen auf dieses Prozesskontext-Element hierdurch nun gegen die Wertebereichsbeschränkung verstoßen.
    Daher kann es nach solchen Veränderungen in Ihrem Datenbestand evtl. zu systematischen Verstößen gegen die betroffene Wertebereichsbeschränkung kommen. Um solche Abweichungen gezielt auffinden und ggf. manuell korrigieren zu können, steht Ihnen die Analyse-App Referenz-Attribute mit Verstößen gegen Wertebereichsbeschränkungen suchen zur Verfügung.

Tipp: Damit Sie bei der Bearbeitung der Prozesskontext-Kataloge bestehende Wertebereichsbeschränkungen stets im Blick haben, werden Prozesskontext-Elemente, die für die Definition von Wertebereichsbeschränkungen genutzt werden, in der Baumdarstellung durch Fettdruck markiert.

Zusätzlich wird bei der Auswahl eines solchen Elements oben in der Seitenleiste ein entsprechendes Symbol angezeigt. Überfahren Sie dieses Symbol mit der Maus um zu erfahren, an welchen Attributen die Wertebereichsbeschränkung besteht.