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Auf dieser Seite lernen Sie, wie Sie Prozesslandkarten so optimieren, dass sie in der barrierefreien Darstellung nutzerfreundlich und zugänglich sind. |
Inhaltsverzeichnis
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Allgemein
Da Prozesslandkarten im Vergleich zu BPMN- oder Classic-Modellen nicht zwangsläufig einen Sequenzfluss und damit eine sinnvolle Reihenfolge besitzen, ist es notwendig diese vorzubereiten, damit diese in der tabellarischen Ansicht sinnvoll von MenschenIm Barrierefreiheitsmodus werden Prozessmodelle in der barrierefreien Darstellung von der Prozessplattform automatisch so aufbereitet, dass diese barrierefrei zugänglich sind. Ebenso können auch Prozesslandkarten barrierefrei dargestellt werden. Da Prozesslandkarten jedoch vor allem durch ihre visuelle Darstellung ausgemacht werden, ist eine vollständig automatische Aufbereitung nicht möglich. Aus diesem Grund ist es notwendig bei der Modellierung Ihrer Prozesslandkarten einzelne Vorkehrungen zu treffen, damit diese von Personen, die auf Screenreader und Tastatur Tastaturnavigation angewiesen sind, genutzt werden kannkönnen.
Hierfür steht Ihnen die spezielle Attribute aus der Attributgruppe Barrierefreie Darstellung zur Verfügung. Über diese können Sie steuern, welche Elemente angezeigt werden und in welcher Reihenfolge sie dargestellt werden.
Attributgruppe Barrierefreie Darstellung
In der Attributgruppe sind folgende Attribute enthaltenWenn Sie diese Attribute mit sinnvollen Werten füllen, kann die Prozesslandkarte anschließend von der Prozessplattform barrierefrei dargestellt werden. Dabei ist es vor allem wichtig Informationen, die sonst rein visuell vorliegen, textuell zu erfassen. In etwa ist dies vergleichbar mit einem Bild/Foto, für das Sie einen sinnvollen Alternativtext wählen.
Im Folgenden erläutern wir Ihnen, wie Sie dabei am besten vorgehen.
Prozesslandkarte barrierefrei aufbereiten
Attributgruppe “Barrierefreie Darstellung”
Sehen wir uns eingangs an, welche Attribute die Prozessplattform anbietet, um Ihre Prozesslandkarten mit Informationen für die barrierefreie Darstellung anzureichern:
Cluster/Gruppierung |
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Über diese Attribut lassen sich mehrere Modellelemente fachlich sinnvoll gruppieren. Elemente einer Gruppe werden in der barrierefreien Darstellung aufeinanderfolgend aufgelistet. Unterschiedliche Gruppen werden dann untereinander alphabetisch sortiert. |
Reihenfolge Cluster/Gruppierung |
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Steuert die Reihenfolge |
eines einzelnen Modellelements innerhalb seiner Gruppe. Ist die Reihenfolge nicht explizit angegeben, werden die Elemente automatisch anhand ihrer visuellen Reihenfolge sortiert. | |
Enthalten in der barrierefreien Darstellung | Legt fest, ob das Modellelement in der tabellarischen Ansicht angezeigt wird. Standardmäßig wird das Modellelement aufgeführt. Kann im Einzelfall verwendet werden, um rein visuelle Elemente auszublenden. |
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Allgemeine Schritte zur
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Aufbereitung einer Prozesslandkarte
Um eine Prozesslandkarte Barrierefrei barrierefrei zu machengestalten, gehen Sie am einfachsten die folgenden 3 Schritte durch:
1. Enthalten in der barrierefreien Darstellung
Suchen Sie gezielt die Modellelemente heraus, die Sie nicht in der tabellarischen Ansicht anzeigen lassen möchten. Für diese Elemente müssen Sie das Attribut auf „Nein“ setzen. Standardmäßig werden Elemente – auch bei einem leeren Attribut – in der tabellarischen Ansicht aufgeführt.
Solche Elemente könnten beispielsweise Rechtecke sein, die keine weiteren Informationen enthalten und lediglich als Überschriften dienen. Diese Überschriften können Sie stattdessen als Cluster- oder Gruppierungsbegriff für die zugehörigen Elemente verwenden.
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pflegen Sie bei der Modellierung nacheinander oder parallel verschiedene Attribute bzw. Informationen:
1. Cluster/Gruppierung
Suchen Sie die Modellelemente heraus, die zusammengehören, beispielsweise durch ihre visuelle Nähe, Orientierung an einer gemeinsamen Überschrift oder weil sie in einer gemeinsamen Schwimmbahn liegen. Geben Sie für diese Modellelemente bei diesen Modellelementen einen passenden Begriff für das Attribut die Gruppierung ein, wie etwa das Schwimmbahn-Labeldie zugehörige Überschrift. In der tabellarischen Ansicht werden diese Elemente dann entsprechend gruppiert und gemeinsam dargestellt.
Um mehrere Zusammenhänge zu verdeutlichen, können Sie mehrere Begriffe für die Clusterung/Gruppierung eintragen. Dabei ist die Reihenfolge der Begriffe entscheidend, da sie die Struktur der Gruppierung in der tabellarischen Ansicht bestimmt. Die Elemente werden entsprechend der festgelegten Reihenfolge der Begriffe hierarchisch gruppiert und angezeigt.
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Info |
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Tipp - Gruppierungen untereinander sortieren: |
Info |
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Tipp - Zusammengehörige Elemente verbinden: |
2. Reihenfolge Cluster/Gruppierung
Legen Sie fest, in welcher Reihenfolge die Modellelemente innerhalb eines Clusters bzw. einer Gruppierung erscheinen sollen. Dazu können Sie eine entsprechende Nummerierung für die Modellelemente festlegen, sodass sie damit Sie in der gewünschten Abfolge in der tabellarischen Ansicht dargestellt werden.
3. Enthalten in der barrierefreien Darstellung
Suchen Sie gezielt die Modellelemente heraus, die Sie nicht in der tabellarischen Ansicht anzeigen lassen möchten.
Beispiel Cluster/Gruppierung und Reihenfolge
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Variante 1: Fokus auf die Reihenfolge
Für kleinere, weniger komplexe Prozesslandkarten bietet sich eine einfache Sortierung nach Reihenfolge an. Das Gliederungsschema ist dabei weniger komplex, jedoch müssen bei Änderungen eventuell mehrere Stellen angepasst werden.
Alle Modellelemente erhalten den Cluster “11.1 - Personal”.
Danach nummerieren Sie alle Elemente über das “Reihenfolge”-Attribut von links nach rechts
Dabei bekommt innerhalb einer Gruppe von Elementen der Prozess die niedrigere Zahl und die dazugehörigen Prozesskontexte erhalten die höhere Zahl.
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Das Ergebnis würde dann wie folgt aussehen:
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Bei Anpassungen ist es jetzt sehr leicht, am Ende einen neuen Prozess und seine Prozesskontexte anzufügen. Außerdem ist auch für Kollegen die gewählte Reihenfolge leicht nachzuvollziehen. Bei Anpassungen der bestehenden Struktur würde jedoch ein größerer Aufwand entstehen, da die Nummer der Reihenfolge bei allen nachfolgenden Elementen erhöht werden müsste. Der Fokus auf Reihenfolge bietet sich daher eher bei kleinen Landkarten oder bei Landkarten, die sich wahrscheinlich selten/gar nicht mehr ändern an.
Variante 2: Fokus auf den Cluster/Gruppierungs-Begriff
Alle Modellelemente erhalten den Gruppierungspräfix “11.1 - Personal“
Die Prozesse erhalten dann ein entsprechendes Suffix
Das Suffix sollte mit einer Nummer beginnen. Da die Cluster in der tabellarischen Ansicht alphabetisch sortiert werden, stellt dies sicher, dass die Reihenfolge der Prozesse erhalten bleibt.
Die Prozesskontexte erhalten dann denselben Cluster Begriff wie der dazugehörige Prozess.
Die Reihenfolge wird wieder erst auf Prozess und dann die zugehörigen Prozesskontexte gesetzt.
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Das Ergebnis würde dann wie folgt aussehen:
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Für diese Elemente setzen Sie das Attribut "Enthalten in der barrierefreien Darstellung" auf "Nein".
Solche Elemente könnten beispielsweise Rechtecke sein, die keine weiteren Informationen enthalten und lediglich als Überschriften dienen. Diese Überschriften können Sie stattdessen als Cluster- bzw. Gruppierungsbegriff für die zugehörigen Elemente verwenden.
Hinweis |
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Achtung: Welche Elemente sollte ich ausblenden? |
4. Beschreibungstexte hinterlegen
Hinterlegen Sie im Beschreibungsfeld einzelner Modellelemente bei Bedarf ergänzende Beschreibungstexte, die die Bedeutung erklären oder fehlenden inhaltlichen Kontext ergänzen. Insbesondere bei Hintergrundgrafiken ist dies in der Regel notwendig, aber auch für andere Elemente können sich hilfreiche Hinweise ergänzen.
Beispiel für die Aufbereitung einer Prozesslandkarte
Im Folgenden sehen wir uns drei praktische Beispiele an, wie Sie das o.g. Vorgehen nutzen können, um eine Prozesslandkarte aufzubereiten.
Einfache Prozesslandkarte mit Hintergrundgrafik
Wir betrachten in diesem Beispiel eine Prozesslandkarte, die nach Organisationseinheiten strukturiert ist und deren Einstiegsdiagramm aus einer Hintergrundgrafik und mehreren Klickflächen besteht. Die Klickflächen verweisen auf weitere Diagramme oder Filterbündel.
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Schritt 1 - Gruppierungen bilden
Durch Betrachtung unserer Prozesslandkarten stellen wir fest, dass hier zwei unterschiedliche Gruppen gebildet werden können: Die 6 Klickflächen auf der linken Seite, die die Organisationsstruktur nachbilden und 2 Klickflächen rechts, bei denen weitere Prozesse hinterlegt sind. Wir wählen die jeweiligen Klickflächen aus und hinterlegen überall die gewünschte Gruppierung:
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Info |
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Tipp - komplexere Prozesslandkarten: |
Schritt 2 - Elemente innerhalb der Gruppierungen sortieren
In unserem Fall sind die Klickflächen durch ihre optische Reihenfolge bereits sinnvoll sortiert. Dadurch werden diese automatisch korrekt sortiert. Wir müssen die Elemente also nicht explizit einzeln sortieren.
Schritt 3 - Enthalten in der barrierefreien Darstellung
Die Informationen der Hintergrundgrafik sind in unserem Beispiel vollständig auf anderem Wege im Modell abgebildet. Die Klickflächen verweisen beispielsweise auf Diagramme in der Prozesslandkarte, die identisch zu den Namen aus der Hintergrundgrafik benannt sind.
Die Hintergrundgrafik selbst können wir in der barrierefreien Darstellung daher ausblenden. Hierzu setzen wir das Attribut "Enthalten in der barrierefreien Darstellung" auf "Nein".
Schritt 4 - Beschreibungstexte hinterlegen
In diesem Schritt können wir noch einmal prüfen, ob alle Inhalte unserer Prozesslandkarte in Textform zugänglich sind. Für die Hintergrundgrafik haben wir bereits in Schritt 3 entschieden, dass diese vollständig erfasst wurde. Nehmen wir hier jedoch für unser Beispiel an, dass Leitungsprozesse bisher in der Prozessplattform noch nicht erfasst werden bzw. wurden. Hier können wir - nicht nur für die barrierefreie Darstellung - einen nützlichen Hinweis ergänzen:
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Schritt 5 - Weitere Diagramme bearbeiten
Die Schritte 1 bis 4 können wir nun für die restlichen Diagramme wiederholen und so die gesamte Prozesslandkarte aufbereiten.
Ergebnis
Die Prozesslandkarte ist nun so aufbereitet, dass diese auch barrierefrei zugänglich ist. Das Ergebnis können wir in der barrierefreien Darstellung überprüfen:
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Prozesslandkarte mit aufwendiger Hintergrundgrafik
Auch bei der Prozesslandkarte in folgendem Beispiel wird mit einer Hintergrundgrafik gearbeitet. Im Vergleich zum vorherigen Beispiel beinhaltet diese jedoch mehr Informationen und ist aufwendiger strukturiert. Über der Hintergrundgrafik befinden sich einzelne Klickflächen, die auf Filterbündel oder Diagramme verweisen:
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Zwecks Übersichtlichkeit gehen wir in diesem Beispiel nur auf zwei Schritte näher ein - prinzipiell können wir uns aber an den 5 Schritten aus dem vorherigen Beispiel orientieren.
Schritt 1 - Gruppierungen bilden
In der Prozesslandkarte werden verschiedene Prozesstypen abgebildet: Leitungs-, Kern- und Support-Prozesse. Darüber hinaus sind links bzw. rechts Auftraggeber bzw. Leistungsempfänger abgebildet. Hieraus bilden wir insgesamt 5 Cluster/Gruppierungen und hinterlegen diese an allen zugehörigen Modellelementen.
Schritt 2 - Beschreibungstexte hinterlegen
Die Hintergrundgrafik beinhaltet in diesem Fall einige textuelle Informationen. Die meisten davon sollten bereits durch Klickflächen mit Verlinkungen auf sinnvoll benannte Filterbündel/Diagramme innerhalb der Prozessplattform verweisen. Nicht alle Informationen der Grafik sind jedoch u.U. direkt zugänglich:
Gehen wir davon aus, dass die Beziehung zwischen “Leitbilden & Zielen” und unseren Prozessen nicht direkt in der Prozessplattform abgebildet wird. Zudem könnte es ggf. auch sinnvoll sein, die weitere Struktur der Grafik (und damit der Prozesslandkarte) grob zu beschreiben. Einen entsprechenden Beschreibungstext können wir an der Hintergrundgrafik hinterlegen.
Ergebnis
Die Prozesslandkarte ist nun so aufbereitet, dass die Inhalte barrierefrei zugänglich sind. Auch hier können wir das Ergebnis in der barrierefreien Darstellung überprüfen:
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Prozesslandkarte mit Schwimmbahnen
Betrachten wir ein weiteres Beispiel, in dem Prozesse, Beteiligte, sowie zugehörige Dokumente und Rechtsgrundlagen abgebildet werden, die zur Erteilung einer Baugenehmigung benötigt werden:
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Schritt 1 - Gruppierungen bilden
Bei der visuellen Betrachtung fällt schnell auf, dass durch die Schwimmbahnen ein klarer inhaltlicher Zusammenhang gebildet wird. Diesen können wir nachbilden, indem wir die einzelnen in einer Schwimmbahn enthaltenen Elemente miteinander gruppieren. Dabei übernehmen wir als Gruppierungs-Bezeichnung die Bezeichnung der Schwimmbahn und stellen für die spätere Sortierung eine Zahl als Präfix voran. Die Zahlen vergeben wir in diesem Fall einfach anhand der visuellen Reihenfolge der Schwimmbahnen von unten nach oben. (Das heißt die oberste Schwimmbahn erhält den Präfix 01, die unterste Schwimmbahn 05.)
Schritt 2 - Enthalten in der barrierefreien Darstellung
Durch die Gruppierungen haben wir die Struktur des Pools vollständig nachgebildet. Den Pool selbst können wir in der barrierefreien Darstellung daher ausblenden. Hierzu setzen wir das Attribut “Enthalten in der barrierefreien Darstellung” auf “Nein”.
Ergebnis
Die Prozesslandkarte ist nun so aufbereitet, dass sie barrierefrei eingesehen werden kann. Auch hier können wir das Ergebnis in der barrierefreien Darstellung überprüfen:
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