Achtung: Die auf dieser Seite beschriebenen Funktionen stehen ab Version 3.5.0 zur Verfügung. Die Bereitstellung dieser Version für SaaS-Kunden erfolgt am Freitag, 03.04.2020. Die Bereitstellung des ersten Releases der 3.5.x-Versionslinie für Selbsthoster (Betriebsmodell “on premise”) ist für den 04.05.2020 geplant.
Das zentrale Thema der Neuerungen in Version 3.5.0 der PICTURE-Prozessplattform ist die Unterstützung für die Modellierung von Prozessen gemäß der Methodik des Föderalen Informationsmanagements (FIM).
Was sind die wichtigsten Neuerungen?
Erweiterung der BPMN-Modellierungsumgebung um “FIM-BPMN”
Im- und Exportfunktion für das Datenaustauschformat “XProzess 2.0” zum hersteller- und werkzeugübergreifenden Austausch von FIM-kompatiblen Prozessmodellen
Was ändert sich genau?
Erweiterung der BPMN-Modellierungsumgebung um “FIM-BPMN”
Das Föderale Informationsmanagement (FIM) ist ein wichtiger strategischer Ansatz, um die Digitalisierung der Verwaltung voranzubringen. Dabei dient die FIM-Methodik dazu, Verwaltungsprozesse sowie die durch sie erbrachten Leistungen und die dazu benötigten bzw. dabei anfallenden Daten(-felder) zu beschreiben. Sie wurde im Auftrag des IT-Planungsrats von Bund und Ländern entwickelt und kommt vor allem für die verwaltungsebenen- und bundesländerübergreifenden Digitalisierungsvorhaben rund um die Umsetzung des Online-Zugangsgesetzes (OZG) zum Einsatz.
Die Basis des FIM-Bausteins „Prozesse“ bildet die Modellierungsmethode „FIM-BPMN“. FIM-BPMN ist eine Spezialisierung des internationalen Standards BPMN 2.0. Sie umfasst insbesondere eine Einschränkung der BPMN auf eine überschaubare und einfach handhabbare Menge verfügbarer Symbole. Weiterhin stehen sogenannte „Referenzaktivitätengruppen“ zur Verfügung, mit denen für die Verwaltungswelt typische Tätigkeiten (z.B. Dokumentenflüsse, formelle Prüfungen, rechtliche-materielle Prüfungen usw.) strukturiert und mit Hilfe vorgegebener Attribute einheitlich beschrieben werden können.
In Version 3.5 unterstützt Sie die PICTURE-Prozessplattform nun auch bei der Arbeit mit Prozessen gemäß der FIM-Konventionen. Somit sind Sie als Prozessplattform-Anwender sehr gut gerüstet, um die Aktivitäten rund um FIM und das OZG, die derzeit rasch an Dynamik gewinnen, mitzugestalten bzw. daran zu partizipieren:
Als Mitglied einer FIM-Landesredaktion oder einer OZG-Werkstatt können Sie mit der Prozessplattform auf einfache Art und Weise FIM-konforme Prozessmodelle erstellen.
Als Prozessmanager in einer Bundes-, Landes- oder kommunalen Behörde können Sie in Ihrer eigenen Prozessplattform FIM-konforme Stamm- und Referenzinformationen zu Prozessen, die von einer Bundes- oder Landesredaktion bereitgestellt wurden, bequem nachnutzen.
Alle dazu notwendigen Funktionen sind ohne Aufpreis im Standard-Funktionsumfang der Prozessplattform enthalten:
Das in der Prozessplattform v3.4 eingeführte Paletten-Konzept in der BPMN-Modellierungsumgebung wurde in Version 3.5 erweitert, sodass auf Wunsch ab sofort auch eine Symbolpalette für die Arbeit mit FIM-BPMN zur Verfügung steht. Damit können Sie gezielt die in FIM-BPMN vorgesehenen BPMN-Modelelemente in Ihren Prozessmodellen verwenden.
Auf der FIM-Symbolpalette stehen Ihnen insbesondere auch die in FIM-BPMN vorgesehenen und über den BPMN-Standard hinausgehenden sogenannten “Referenzaktivitätengruppen” (verwaltungsspezifisch typisierte BPMN-Teilprozesse, kurz “RAG”) zur Verfügung. Diese können Sie in Ihren FIM-Prozessmodellen so bequem verwenden wie Sie dies von der Arbeit mit PICTURE-Bausteinen gewöhnt sind. Selbstverständlich können dabei auch die im FIM-Konzept vorgesehenen Attribute zur strukturierten Beschreibung der RAGs in der Prozessplattform ausgefüllt werden.
Bei der Einhaltung der FIM-Konventionen in Ihren FIM-Prozessmodellen unterstützt Sie die eingebaute automatische Plausibilitätsprüfung, die Sie z.B. an die Ausfüllung von FIM-Pflichtattributen erinnert.
Bitte beachten Sie, dass die Fachadministratoren der einzelnen Prozessplattform-Mandanten über die Nutzerverwaltung für jeden Arbeitsbereich separat einstellen können, für welche Nutzer bzw. Gruppen die FIM-Modellierungsumgebung zur Verfügung stehen soll. Im Anschluss an das automatische Update von Bestands-Mandanten auf Version 3.5.0 ist die FIM-Modellierungsumgebung zunächst deaktiviert. So können die Fachadministratoren der einzelnen Mandanten jeweils selbst entscheiden, ob und wenn ja welche Nutzer des Mandanten mit FIM-BPMN arbeiten dürfen.
Ausführliche Informationen zur Freischaltung der neuen Funktionen für Bestandsmandanten sowie Hinweise für Ihre ersten Schritte mit FIM-BPMN finden Sie in unserer „Umsteiger-Handreichung“ im Online-Informationsportal.
Im- und Exportfunktion für das Datenaustauschformat “XProzess 2.0”
In Version 3.5 der PICTURE-Prozessplattform steht eine neue Schnittstelle für den Im- und Exporte von Daten im Dateiformat „XProzess 2.0“ zur Verfügung. XProzess 2.0 ist ein Datenaustauschformat für den hersteller- und werkzeugübergreifenden Austausch von „FIM-Prozessen“. Es deckt die FIM-spezifischen Besonderheiten ab, die nicht Teil des internationalen BPMN-2.0-Standards sind. Hierdurch können z.B. FIM-Stamminformationen der Bundes- und Landesredaktionen lokal nachgenutzt werden und eigene FIM-Inhalte können anderen Organisationen behördenübergreifend als Referenz-Information zur Verfügung gestellt werden.
Bund und Länder bauen derzeit eine föderale, behördenübergreifende Austauschplattform für FIM-Stamm- und Referenzinformationen auf. Mit den Neuerungen in Version 3.5 sind PICTURE-Anwender optimal darauf vorbereitet, die dort künftig bereitgestellten Inhalte nachnutzen zu können.