Zum Ende der Metadaten springen
Zum Anfang der Metadaten

Sie zeigen eine alte Version dieser Seite an. Zeigen Sie die aktuelle Version an.

Unterschiede anzeigen View Version History

« Vorherige Version anzeigen Version 22 Nächste Version anzeigen »

Auf dieser Seite lernen Sie, wie Sie Prozesslandkarten so optimieren, dass sie in der barrierefreien Darstellung nutzerfreundlich und zugänglich sind.

Inhaltsverzeichnis

Allgemein

Im Barrierefreiheitsmodus werden Prozessmodelle in der barrierefreien Darstellung von der Prozessplattform automatisch so aufbereitet, dass diese barrierefrei zugänglich sind. Ebenso können auch Prozesslandkarten barrierefrei dargestellt werden. Da Prozesslandkarten jedoch vor allem durch ihre visuelle Darstellung ausgemacht werden, ist eine vollständig automatische Aufbereitung nicht möglich. Aus diesem Grund ist es notwendig bei der Modellierung Ihrer Prozesslandkarten einzelne Vorkehrungen zu treffen, damit diese von Personen, die auf Screenreader und Tastaturnavigation angewiesen sind, genutzt werden können.

Hierfür steht Ihnen spezielle Attribute aus der Attributgruppe Barrierefreie Darstellung zur Verfügung. Füllen Sie diese Attribute mit sinnvollen Werten, kann die Prozesslandkarte anschließend von der Prozessplattform barrierefrei dargestellt werden. Dabei ist es vor allem wichtig Informationen, die sonst rein visuell vorliegen, textuell zu erfassen. In etwa ist dies vergleichbar mit einem Bild/Foto, für das Sie einen sinnvollen Alternativtext wählen.

Im Folgenden erläutern wir Ihnen wie Sie dabei am besten vorgehen.

Prozesslandkarte barrierefrei aufbereiten

Attributgruppe “Barrierefreie Darstellung”

Sehen wir uns eingangs an, welche Attribute die Prozessplattform anbietet, um Ihre Prozesslandkarten mit Informationen für die barrierefreie Darstellung anzureichern:

Cluster/Gruppierung

Über diese Attribut lassen sich mehrere Modellelemente fachlich sinnvoll gruppieren. Elemente einer Gruppe werden in der barrierefreien Darstellung aufeinanderfolgend aufgelistet. Unterschiedliche Gruppen werden dann untereinander alphabetisch sortiert.

Reihenfolge Cluster/Gruppierung

Steuert die Reihenfolge eines einzelnen Modellelements innerhalb seiner Gruppe. Ist die Reihenfolge nicht explizit angegeben, werden die Elemente automatisch anhand ihrer visuellen Reihenfolge sortiert.

Enthalten in der barrierefreien Darstellung

Legt fest, ob das Modellelement in der tabellarischen Ansicht angezeigt wird. Standardmäßig wird das Modellelement aufgeführt.

Kann im Einzelfall verwendet werden, um rein visuelle Elemente auszublenden.

Allgemeine Schritte zur Aufbereitung einer Prozesslandkarte

Um eine Prozesslandkarte barrierefrei zu gestalten, pflegen Sie bei der Modellierung nacheinander oder parallel verschiedene Attribute bzw. Informationen:

1. Cluster/Gruppierung

Suchen Sie die Modellelemente heraus, die zusammengehören, beispielsweise durch ihre visuelle Nähe, Orientierung an einer gemeinsamen Überschrift oder weil sie in einer gemeinsamen Schwimmbahn liegen. Geben Sie bei diesen Modellelemente einen passenden Begriff für die Gruppierung ein, wie etwa die zugehörige Überschrift. In der tabellarischen Ansicht werden diese Elemente dann entsprechend gruppiert und gemeinsam dargestellt.

Tipp - Gruppierungen untereinander sortieren:
Gruppierungen werden untereinander standardmäßig alphabetisch sortiert. Existiert anderweitig eine sinnvolle inhaltliche Sortierung, können sie den Bezeichnungen einen Präfix wie z.B. “01”, “02“ usw. voranstellen.

Tipp - Zusammengehörige Elemente verbinden:
Verwenden Sie Verbindungslinien die Beziehung zwischen Elementen herzustellen (bspw. Prozess und ausführende Organisationseinheit). Diese können von der barrierefreien Darstellung automatisch verwendet werden, um Navigationsmöglichkeiten zwischen Elementen anzubieten:

grafik-20250110-114144.png

2. Reihenfolge Cluster/Gruppierung

Legen Sie fest, in welcher Reihenfolge die Modellelemente innerhalb eines Clusters bzw. einer Gruppierung erscheinen sollen. Dazu können Sie eine entsprechende Nummerierung für die Modellelemente festlegen, sodass sie in der gewünschten Abfolge in der tabellarischen Ansicht dargestellt werden.

3. Enthalten in der barrierefreien Darstellung

Suchen Sie gezielt die Modellelemente heraus, die Sie nicht in der tabellarischen Ansicht anzeigen lassen möchten. Für diese Elemente setzen Sie das Attribut “Enthalten in der barrierefreien Darstellung” auf „Nein“.

Solche Elemente könnten beispielsweise Rechtecke sein, die keine weiteren Informationen enthalten und lediglich als Überschriften dienen. Diese Überschriften können Sie stattdessen als Cluster- bzw. Gruppierungsbegriff für die zugehörigen Elemente verwenden.

Achtung: Welche Elemente sollte ich ausblenden?
Blenden Sie Elemente nur aus, wenn deren Informationsgehalt auf anderem Wege transportiert werden kann. Müssen Sie zu viele Elemente ausblenden, kann dies ein Hinweis auf unvorteilhafte Modellierung sein. So sollten Sie z.B. vermeiden Klickflächen zu verwenden um Rechtecks-Elemente mit Filterbündeln o.ä. zu verknüpfen. Hinterlegen Sie Filterbündel (o.ä.) stattdessen direkt am Link-Attribut des Rechtecks.

4. Beschreibungstexte hinterlegen

Hinterlegen Sie im Beschreibungsfeld einzelner Modellelemente bei Bedarf ergänzende Beschreibungstexte, die die Bedeutung erklären oder fehlenden inhaltlichen Kontext ergänzen.

Beispiel für die Aufbereitung einer Prozesslandkarte

Im Folgenden sehen wir uns zwei praktische Beispiele an, wie Sie das o.g. Vorgehen nutzen können, um eine Prozesslandkarte aufzubereiten.

Einfache Prozesslandkarte mit Hintergrundgrafik

Wir betrachten in diesem Beispiel eine Prozesslandkarte, die nach Organisationseinheiten strukturiert ist und deren Einstiegsdiagramm aus einer Hintergrundgrafik und mehren Klickflächen besteht. Die Klickflächen verweisen auf weitere Diagramme oder Filterbündel.

grafik-20250110-101448.png

Schritt 1 - Gruppierungen bilden

Durch Betrachtung unsere Prozesslandkarten stellen wir fest, dass hier zwei unterschiedlichen Gruppen gebildet werden können: Die 6 Klickflächen auf der linken Seite, die die Organisationsstruktur nachbilden und 2 Klickflächen rechts, bei denen weitere Prozesse hinterlegt sind. Wir wählen die jeweiligen Klickflächen aus und hinterlegen überall die gewünschte Gruppierung:

grafik-20250110-103133.png

Tipp - komplexere Prozesslandkarten:
Bei dem hier gewählten Beispiel handelt es sich um eine Prozesslandkarte mit einem kleinen Einstiegsdiagramm. Auch bei komplexeren Prozesslandkarten ist das Vorgehen jedoch sehr ähnlich. Versuchen Sie sich die Frage zu stellen, welche optischen/thematischen Gruppierungen Sie bilden können. Welche Informationen vermittelt Ihre Prozesslandkarte bisher ggf. rein visuell?

Schritt 2 - Elemente innerhalb der Gruppierungen sortieren

In unserem Fall sind die Klickflächen durch ihre optische Reihenfolge bereits sinnvoll sortiert. Dadurch werden diese automatisch korrekt sortiert. Wir müssen die Elemente also nicht explizit einzeln sortieren.

Schritt 3 - Enthalten in der barrierefreien Darstellung

In diesem Fall enthält das Diagramm keine Elemente, die wir nicht in der barrierefreien Darstellung auflisten wollen. Wir können unsere Bearbeitung im letzten Schritt abschließen.

Schritt 4 - Weitere Diagramme bearbeiten

Die Schritte 1 bis 3 können wir nun für die restlichen Diagramme wiederholen und so die gesamte Prozesslandkarte aufbereiten.

Ergebnis

Die Prozesslandkarte ist nun so aufbereitet, dass diese auch barrierefrei zugänglich ist. Das Ergebnis können wir in der barrierefreien Darstellung überprüfen:

grafik-20250110-103228.png

Prozesslandkarte mit Schwimmbahnen

Betrachten wir eine weiteres Beispiel, in dem Prozesse, Beteiligte, sowie zugehörige Dokumente und Rechtsgrundlagen abgebildet werden, die zur Erteilung einer Baugenehmigung benötigt werden:

grafik-20250110-105434.png

Schritt 1 - Gruppierungen bilden

Bei der visuellen Betrachtung fällt schnell auf, dass durch die Schwimmbahnen ein klarer inhaltlicher Zusammenhang gebildet wird. Diesen können wir nachbilden, indem wir die einzelnen in einer Schwimmbahn enthaltenen Elemente miteinander gruppieren. Dabei übernehmen wir als Gruppierungs-Bezeichnung die Bezeichnung der Schwimmbahn und stellen für die spätere Sortierung eine Zahl als Präfix voran. Die Zahlen vergeben wir in diesem Fall einfach anhand der visuellen Reihenfolge der Schwimmbahnen von unten nach oben. (D.h. die oberste Schwimmbahn erhält den Präfix 01, die unterste Schwimmbahn 05.)

grafik-20250110-105516.png

Ergebnis

Die Prozesslandkarte ist nun so aufbereitet, dass diese barrierefrei eingesehen werden kann. Auch hier können wir das Ergebnis in der barrierefreien Darstellung überprüfen:

grafik-20250110-105334.png

  • Keine Stichwörter