Auf dieser Seite erfahren Sie, wie Sie in der PICTURE-Prozessplattform erstellte BPMN-Prozesse in das BPMN-2.0-XML-Format exportieren können und die so erhaltenen Dateien in Werkzeugen von Drittanbietern weiterverwenden können, die mit dem BPMN-2.0-Standard kompatibel sind.
Die Object Management Group (OMG) hat für Prozessmodelle, die in der Notation BPMN 2.0 beschrieben sind, ein standardisiertes XML-Dateiaustauschformat definiert. Mit Hilfe dieses Formats können BPMN-Prozessmodelle hersteller- und werkzeugübergreifend zwischen zu diesem Standard kompatiblen Software-Werkzeugen übertragen werden. Auch die Prozessplattform unterstützt einen Export und Import in diesem Format.
Exportierbare Prozesse
Mit Hilfe der hier beschriebenen Export-Funktion können Sie alle Detailmodelle von in der Prozessplattform modellierten BPMN-Prozessen exportieren. Dies ist unabhängig von der bei der Modellierung verwendeten Symbol-Palette bzw. Notation (PICTURE-BPMN oder BPMN-2.0) möglich. Auch Detailmodelle, welche mit Symbolen beider Notationen modelliert wurden, können standardkonform exportiert werden.
Inhaltsverzeichnis
Benötigte Berechtigungen
Um BPMN-Detailmodelle als BPMN-2.0-XML-Datei exportieren zu können benötigen Sie mindestens Lesezugriff auf die Ordner, welche die ausgewählten Prozesse und Prozesslandkarten enthalten sowie das funktionale Recht “Modelle exportieren (JSON, XML)“.
BPMN-Detailmodell als BPMN-2.0-XML-Datei exportieren
Markieren Sie die zu exportierenden Prozesse per Klick in die Checkbox am Beginn der jeweiligen Prozessregister-Zeile und wählen Sie im Export-Menü den Eintrag “BPMN-Detailmodelle als BPMN-2.0-XML-Dateien exportieren“. Im nun angezeigten Dialog-Fenster können Sie:
die auf den Export anzuwendende Sicht auswählen. Die ausgewählte Sicht hat ausschließlich Auswirkungen auf die PICTURE spezifische Erweiterungen des BPMN-Standards.
die Struktur des herunterzuladenden Zip-Archives auswählen
den Umfang der zu exportierenden PICTURE spezifische Erweiterungen des BPMN-Standards (sog. “extension elements”) festlegen
Struktur des heruntergeladenen Zip-Archives
Die Struktur der heruntergeladenen Datei ist abhängig von der im Dialog-Fenster ausgewählten Option “Unterdiagramme getrennt exportieren”. Grundsätzlich finden Sie im exportierten Zip-Archiv jeweils einen Ordner für jeden exportierten BPMN-Prozess.
Wenn Sie diese Option auswählen, enthalten diese Ordner jeweils eine “.bpmn“-Datei für jedes in dem Prozess enthaltene (Sub-)Diagramm. Dies ist die Alternative, die es ermöglicht die jeweiligen Diagramme eines Prozessmodells in Drittanbieter-Tools als einzelnen Prozess zu importieren.
Ist die Checkbox nicht angewählt, enthalten diese Ordner eine einzige “-bpmn”-Datei für das gesamte Prozessmodell. Bitte beachten Sie, dass diese Datei eine PICTURE spezifische Erweiterung des BPMN-Standards ist und i.d.R. nicht - wie erwartet - durch die am Markt erhältlichen BPMN-Modellierungswerkzeuge verarbeitet werden kann.
Verwendung des heruntergeladenen Zip-Archivs
Da die oben genannten “.bpmn“-Dateien dem BPMN-2.0-Standard entsprechen, können sie in Programme von Drittanbietern, welche über eine entsprechende standardkonforme Import-Schnittstelle verfügen, importiert werden. Bitte berücksichtigen Sie dabei, dass die PICTURE spezifische Erweiterungen des BPMN-Standards durch diese Dritt-Tools i.d.R. nicht unterstützt werden und daher ggf. in der Prozessplattform erfasste Prozess-Informationen verloren gehen könnten (z.B. Typinformationen von PICTURE-Bausteinen, Baustein-spezifische Attribute).
Ein Import der Dateien in andere PICTURE-Prozessplattform-Arbeitsbereiche ist selbstverständlich auch möglich. Sie können sowohl nach dem oben beschriebenen Schema aufgebaute Zip-Archive als auch einzelne Diagramm-Dateien wieder vollständig, d.h. inklusive aller PICTURE spezifischer Erweiterungen des BPMN-Standards, in eine PICTURE-Prozessplattform importieren. Die importierten Modelle sehen nach dem Import genauso aus, wie die zuvor exportierten Modelle. Trotzdem können auch in diesem Fall Daten verloren gehen. Dies kann passieren, wenn in dem Ziel-Arbeitsbereich Attribute oder Prozessbausteintypen fehlen (d.h. nicht konfiguriert sind), welche im Quell-Arbeitsbereich existiert haben und in den exportierten BPMN-Modellen verwendet wurden.
PICTURE-spezifische Erweiterungen des BPMN-Standards
In der PICTURE-Prozessplattform besteht die Möglichkeit, Standard-BPMN-Modelle durch PICTURE-spezifische Erweiterungen anzureichern. Zu diesen Erweiterungen zählen folgende in der Prozessplattform verfügbare Modellelemente und Konzepte:
nach der PICTURE-Methode typisierte Prozessbausteine
typspezifische Attributierung der Modell-Elemente
mehrere (Sub-) Diagramme innerhalb eines Prozesses.
Der BPMN-2.0-Standard sieht die Möglichkeit herstellerspezifischer Erweiterungen vor und beinhaltet Konstrukte (sog. “extension elements”), um entsprechende Daten in BPMN-2.0-XML-Dateien standardkonform zu exportieren. Beim Export von Prozessen ins BPMN-2.0-XML-Format schreibt die Prozessplattform Ausprägungen der o.g. Konzepte, die in den zu exportierenden Prozessen erfasst sind, in entsprechende “extension elements”, sodass diese Daten prinzipiell auch durch Drittanbieter nachgenutzt werden können. Allerdings können diese Informationen nur von Dritt-Anbieter-Tools ausgelesen werden, welche die PICTURE-spezifischen Erweiterungen explizit unterstützen.
Bei einem Import in Dritt-Anbieter-Tools, welche die PICTURE spezifischen Erweiterungen nicht unterstützen gehen die oben genannten Informationen verloren, d.h. die nach PICTURE-Methode typisierten Prozessbausteine werden als Standard-Task (bzw. “Aufgabe“) importiert und alle erfassten Attribut-Informationen sind im importierten Prozess nicht mehr verfügbar.
Da es in den uns bekannten Modellierunsgwerkzeugen anderer Anbieter bei der BPMN-Modellierung üblicherweise nicht möglich ist, mehrere Diagramme innerhalb eines Prozessmodells zu erstellen, werden Sie für einen Import in eines dieser Tools i.d.R. die einzelnen “.bpmn“-Dateien aus dem heruntergeladenen Zip-Archiv extrahieren und einzeln importieren müssen. Dabei wird i.d.R. jeweils ein einzelner Prozess pro importierter Datei erstellt werden.